Diese Website ist in Nachberarbeitung meiner eigenen Teilnahme am Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten mit dem Thema „Mehr als nur ein Dach über den Kopf. Wohnen hat Geschichte“ entstanden und versucht die Geschichte der Futons und die Verbreitung dieser in Deutschland aufgrund der eigenen Recherche anschaulich zu erklären.
Dabei erhebt sie keinen Anspruch auf allgemeine Gültigkeit.
Das Wort Futon (jap. 布団) stammt aus dem Japanischen und bedeutet zunächst Schlafplatz. Jedoch ist Futon nicht gleich Futon und man kann zwischen dem japanischen Original und der westlichen bzw. europäischen Variante der Futons unterscheiden.
Die japanische Variante eines Futons ist zunächst ein Art Matratze mit einer unteren Schicht, dem shikibuton (jap. 敷き布団), und einer oberen, dem kakebuton (jap. 掛け布団). Beide Schlafunterlagen bestehen in dieser Variante hauptsächlich aus Baumwollfasern und einem dünnen Bezug, der aus verschiedenen Mustern mit unterschiedlichen Farben bedruckt ist. Beide Matratzenunterlagen werden durch ein spezielles Verfahren mit Knöpfen zusammengehalten. Diese Art Futon liegt in traditionellen japanischen Häusern auf dem Tatami-Boden (jap. 畳). Der Futon kann aufgrund seiner Leichtigkeit bzw. Praktikabilität eingerollt werden und wird typischerweise tagsüber in einem Schrank verstaut. Dabei ist eine sorgfältige Pflege wie z.B. das Trocknen der Futons relevant, da diese nur aus Naturmaterialien bestehen. Diese Art der Futons und des Schlafens hat eine lange Tradition in Japan und reicht bis in 7. Jahrhundert zurück und wird noch heute, besonders in älteren Häusern, von etwa 40% der Japaner verwendet .
Bei der westlichen Variante der Futons kann man grundlegend zwischen Futonsofas und Futonbetten unterscheiden. Bei letzteren handelt es sich um Matratzen, die im Inneren aus einem Latexkern bestehen, der beidseitig von verschiedenen Naturmaterialien umgeben ist. Dabei ist diese Art der Matratze je nach Hersteller z.B. von einem Satingewebe umgeben und wird mit Knöpfen zusammengehalten. Diese Modifikation des Futons ist durch den Liegekomfort der westlichen Bevölkerung zustande gekommen, auf den im Verlauf dieser Arbeit nochmals detaillierter eingegangen wird. Dabei kann eine solche Matratze auf den Boden oder auch als westliche Variante in ein besonders niedriges Gestell gelegt werden. Das Futonsofa ist ein Design, das von dem US-Amerikaner William Brouwer 1982 entwickelt wurde und als ein klappbares Bett und Sofa fungiert. Dabei beruhte es am Anfang noch auf der Leichtigkeit des originalen Futons und den Naturmaterialien, wobei solche Futonsofas dann mit der Zeit ebenfalls weiter an den Liegekomfort angepasst wurden.
Naturmatratzen, die die Geschichte der Futons massiv beeinflussten, dürfen aber nicht direkt mit Futons gleichgesetzt werde, obwohl sie fast aus den gleichen Elementen bestehen. Aufgrund unterschiedlicher Machart bzw. Verarbeitung und dem größeren Latexanteil müssen diese zwei Matratzenarten strikt voneinander getrennt werden.